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Von Kramperln und versenkten Christbäumen: Acht winterliche Traditionen, die wir Österreicher besonders gerne haben
Von Kramperln und versenkten Christbäumen: Acht winterliche Traditionen, die wir Österreicher besonders gerne haben
Endlich kommt der Winter: Der Schnee fällt, es wird früher dunkel und der Advent begleitet uns, bis schließlich die lang herbeigesehnten Feiertage vor der Tür stehen. In Österreich haben wir uns zahlreiche winterliche Bräuche bewahrt. Diese zehn Traditionen verkürzen das Warten auf das Christkind.

#1 Der Krampus kommt!

Von Kindesbeinen an gefürchtet, jagt die Zeit rund um den 5. Dezember auch vielen Erwachsenen richtig Angst ein. Verständlich, denn in Tierfelle gehüllt und mit schellenden Glocken um den Bauch sind die Kramperl wirklich schauderhafte Gesellen. In Acht nehmen muss man sich vor allem vor den Ruten der wilden Teufel. Wer gerne auf Schläge verzichtet, hält sich um den Krampustag am besten aus den Gebirgsgemeinden in Westösterreich fern. Hier sind die Krampusse besonders beliebt und in großer Zahl anzutreffen. Übrigens sind wir nicht die ersten, die vor dem bösen Begleiter des Nikolaus erzittern. Bereits seit dem 17. Jahrhundert steht der Krampus an der Seite des Nikolaus, um brave Kinder zu belohnen und freche zu bestrafen.

Schöne Krampusläufe in Österreich

#2 Adventkranz binden

Je näher Weihnachten rückt, umso besser riechen Haus und Wohnung. Den Duft des Waldes holt ein frisch gebundener Adventkranz nach Hause. Dazu werden Fichten-, Föhren- und Zirbenzweige zu einem Kranz gebunden und mit vier Kerzen, Schleifen, Nussschalen und Wacholderbeeren geschmückt. Der Adventkranz zeigt an, wie lange man noch aufs Christkind warten muss: jeden Adventsonntag wird eine Kerze mehr angezündet. Ist man bei der vierten Kerze angekommen, steht Weihnachten vor der Tür. Was Wenige wissen: Der Adventkranz wurde erst im Jahr 1839 von einem deutschen Erzieher und Theologen erfunden, um armen Straßenkindern die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen. Erst später kam die Tradition auch zu uns nach Österreich. Übrigens: Wer gerne bastelt, der holt sich das Basis-Paket für den Stiegl-Adventkranz. Er wurde von Stiegl-Freunden erfunden und wir fanden die Idee so gut, dass es ihn nun als Freundeskreis-Prämie gibt.

#3 Das Friedenslicht abholen

Das Friedenlicht kennen die Jüngeren unter uns aus der Kindheit. Da wurde man zum örtlichen Bahnhof geschickt, um in der selbst mitgebrachten Laterne das Friedenslicht abzuholen. Heute verteilen meist die örtlichen Feuerwehren das Friedenssymbol. Kommt das Friedenslicht zu uns nach Hause, hat es schon einen richtig langen Weg hinter sich. Mit dem Flugzeug wird es direkt aus Betlehem, genauer gesagt aus der Geburtsgrotte Jesu Christi, geholt und trifft am Linzer Flughafen ein. Von dort aus wird es in Österreich verteilt. Das Friedenslicht ist übrigens keine exklusiv österreichische Tradition – obwohl wir sie erfunden haben. Ins Leben gerufen wurde die Idee nämlich vom ORF, im Rahmen der Aktion „Licht ins Dunkel“.

#4 Krippenbau: Ein Zuhause für den kleinen Jesus

Es gibt in Österreich wohl kaum ein Haus, in dem keine Krippe auf ihren großen, jährlich wiederkehrenden Einsatz wartet. In mühevoller und detailreicher Kleinstarbeit bauen (Hobby-)Bastler die Geburtsstätte des Jesuskindleins aus Holz, Steinen und Moos nach. Dazu haben sich in ganz Österreich sogar eigene Krippenvereine gebildet. Krippenmuseen gibt es zum Beispiel in Dornbirn und Fulpmes. Wunderschön geschnitzte Figuren zeigen Maria und Josef, Ochs und Esel, Hirten und Schafe, die gespannt auf die Geburt Jesus warten. Das Christkind darf – so der Brauch – aber erst am 24. Dezember in seine Krippe gelegt werden, an dem Tag also, an dem es das Licht der Welt erblickte.

#5 Barbarazweige: Glück fürs neue Jahr abschneiden

Gleichermaßen traditionell wie schön ist der Brauch der Barbarazweige: Am 4. Dezember werden Kirsch-, Apfel- oder Birkenzweige geschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt. Blühen die Zweige zu Weihnachten, bedeutet das Glück fürs nächste Jahr. Früher sollen ledige junge Mädchen so herausgefunden haben, ob sie ihre große Liebe im neuen Jahr finden werden. Heute nimmt ihnen diese Aufgabe das Internet ab. Praktisch!

#6 „Rauchen gehen“

Rund um Weihnachten gibt es drei Rauchnächte. Am 24. Dezember, zu Silvester und am 5. Jänner gehen Hausbewohner traditionell mit einer alten Pfanne voll glühender Kohle und Weihrauch durch das Zuhause oder den Stall. Die Bedeutung hinter dem Räuchern ist eine reinigende: Probleme und Ärger des alten Jahres sollen hinter sich gelassen werden, um unbelastet ins neue Jahr zu gehen. Johanniskraut, Wacholder und Salbei sind Kräuter und helfen dabei, das Vergangene gut abzuschließen – und werden in getrockneter Form auf die Glut gestreut.

#7 Christbaum tauchen

Es stimmt schon: Der Christbaum gehört eigentlich ins Wohnzimmer und nicht auf den Grund eines Sees. Trotzdem hat sich jüngst ein Brauch in Oberösterreich entwickelt, der ebendiese Regel bricht. Mit elektrischen Lichterketten verziert, wird ein Christbaum in einem See versenkt und von Tauchern wieder zurück ins Trockene geholt. Für Kinder und Taucher hat dieser Tradition eine besondere Bedeutung: Kinder freuen sich, wenn der Baum am Ufer landet. Das heißt nämlich, dass Geschenke auf sie warten. Taucher bedanken sich für ein unfallfreies Jahr. Ausgehend von Oberösterreich hat sich das Christbaumtauchen mittlerweile auf ganz Österreich und darüber hinaus ausgebreitet.

Tipp: Christbaum tauchen in Mondsee
Adventmarkt Mondsee
21. Dezember 2019
18.00 bis 19.30 Uhr

#8 Weihnachtslieder singen

Würde das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ heute erfunden, müsste man von einem echten Chartstürmer sprechen. Vor über 200 Jahren gab es solche Beststeller-Listen natürlich noch nicht. Trotzdem ist das Lied, das in der Salzburger Gemeinde Oberndorf geschrieben und vertont wurde, weltweit berühmt geworden und mittlerweile in 300 Sprachen und Dialekten zu hören. Jährlich kommen neue Sprachen dazu und auch die Stieglbrauerei hat einen Beitrag zur Verbreitung des Liedes geleistet. Unsere Interpretation trägt den Titel „Stieglige Nacht, Heitere Nacht“. Wie wäre es, zu diesem neuen Klassiker vor dem Christbaum auf ein erfolgreiches 2019 anzustoßen?

#9 Anglöckeln

Im Land Salzburg sind die Anglöckler zuhause. Sie ziehen um die Weihnachtszeit von Haus zu Haus, singen den Bewohnern Adventlieder und spenden ihren Segen. Dafür werden sie oft mit kleinen Spenden belohnt. Der Brauch ist vor allem im Pinzgau und Pongau noch weit verbreitet und geht bis ins Mittelalter zurück, als es noch eine soziale Funktion hatte: Damals war das Anglöckeln für Arme und Kranke oft die einzige Möglichkeit, im Winter Almosen zu sammeln.

#10 Schön- und Schirchperchten

Der Perchtenbrauch ist im Alpenraum weit verbreitet und wird auf den ersten Blick oft mit dem Krampus verwechselt. Und tatsächlich ist eine genaue Unterscheidung nicht ganz einfach, denn Krampus und Percht wurden in der Geschichte immer wieder miteinander vermischt. Trotzdem ist es nicht das Gleiche: Denn während der Krampus der furchteinflösende Begleiter des Nikolaus ist, ist die Sagengestalt Perchta in den Rauhnächten anzutreffen, in denen sie die Wintergeister vertreibt und Glück bringen. Ein weiterer Unterschied ist, dass Perchten nicht nur als furchteinflößende Tiergestalten, sondern auch als majestätische Schönperchten auftreten. In dieser Gestalt ähneln sie mit den italienischen Karnevalsfiguren verwandt, die geisterhaft durch die Straßen schweben und ganz und gar nicht furchteinflößend wirken.

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